Atemschutzprüfung und mehr
Hoppla, so schnell kann ein Monat vergehen. Ich wollte eigentlich schon viel früher schreiben, aber die Zeit fehlt einfach Hinten und Vorne. Jetzt aber kann ich mich endlich mal aufraffen und wieder ein paar Anekdoten preisgeben.
Wir haben viel Neues in den letzten Wochen gelernt. Das Tempo ist gleichbleibend und die Grundlagen sind in der Zwischenzeit in Fleisch und Blut übergegangen. Wo am Anfang noch keiner von uns wusste, wo er denn als Wassertrupp im Löschfahrzeug sitzen muss, ist es jetzt schon zur Routine geworden am Fenster Platz zu nehmen.
Der Atemschutzlehrgang ist fast abgeschlossen. Die letzte Übung findet für uns am Mittwoch statt. Dort werden wir ein sogenanntes Kreislaufgerät für ca. zwei Stunden tragen. Es filtert durch eine Kalkpatrone das Kohlenstoffdioxid aus der eigenen Ausatemluft und bereitet diese mit Sauerstoff wieder auf. So kann man ca. vier Stunden (in Dortmund ist die Höchstzeit allerdings zwei Stunden) mit diesem Isoliergerät arbeiten. Die letzten Atemschutzdurchgänge waren ziemlich interessant, aber auch schweißtreibend.
Die praktischen Übungen gibt es jetzt fast täglich. Hier wird z.B. das Absuchen von Räumen nach Vermissten, Löschangriff über die Leiter, Schaumangriff, Taktik im Innenangriff und vieles vieles mehr vermittelt. Vorallem das Suchen von Vermissten ist nicht nur interessant, sondern auch gar nicht so einfach. Es wird einem nämlich die Atemschutzmaske mit einer Folie beklebt. So kann man einen mit Brandrauch und -gasen gefüllten Raum simulieren. Manchmal wünscht man sich Rex, den alten Schäferhund als Blindenhund her, der einen durch die Räume führt. Man tappt nämlich wie ein Maulwurf über eine Wiese, der gerade seinen Hügel sucht. Durch den in der Zwischenzeit sehr hohen Praxisanteil ist der Theorieteil auch um einiges leichter und besser aufnehmbar geworden, da mehr Abwechslung herrscht.
Eines der Highlights der letzen Wochen war die Absturzsicherung und das Gerettet werden bzw. Selbstretten. Übrigens stellen jetzt alle Knoten bei der Feuerwehr keine Probleme mehr dar. So oft wie uns diese in der letzten Zeit eingetrichtert wurden. Beim Thema Retten wurden wir von einem unserer Kollegen aus dem 6. Stockwerk mit einem Seil herab gelassen. Ein mulmiges Gefühl auf ein ca. 10 mm dickes Seil zu vertrauen. Aber es ist alles Gut gegangen und wir haben alle überlebt.
Letzte Woche waren wir dann am Mittwoch bei der alten Kokerei Hansa. Ein stillgelegtes Industriegelände. Davon gibt es hier massig im Ruhrgebiet. Dort durften wir unser Können an den Pulverfeuerlöschern demonstrieren. Wir sollten eine mit Benzin gefüllte Ölwanne mit jeweils einem Löscher löschen. Die ersten Kollegen haben aber erstmal durch ihre Löscher das Benzin weiter verspritzt und die halbe Landschaft in der Umgebung zum glühen gebracht. Hier macht es vorallem die Technik aus. Danach durften wir die Landschaft noch etwas in Weiß tauchen. Wir hatten zusätzlich noch Übungsschaum mitgenommen. Der wurde dann auch vor Ort verpulvert. Hätten wir Schlitten dabei gehabt, wären die Bilder bestimmt als Winterbilder mit erstem Schnee durchgegangen.
wurzelsepp am 19. Oktober 09
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Erste Prüfung....erledigt!
Der Titel besagt schon eigentlich alles. Heute wurde die erste Zwischenprüfung geschrieben. 6 Wochen sind nun vorbei und somit stand die erste Prüfung auf dem Plan, die auch in die Endnote des Laufbahnabschlusses in 17 Monaten einfließt. Vom Gefühl her lief die Prüfung ganz gut. Ich bin mal gespannt was am Ende dann dabei heraus kommt.
Nun aber ein paar Wochen zurück: Der lästige Theorieteil ist weitestgehend abgeschlossen. Inzwischen machen wir recht viel Praxis, was das Lernpensum aber nicht niedriger werden lässt. Ein kleiner Test, von den Ausbildern mal kurz aus dem Ärmel geschüttelt, ist eigentlich jede Woche drin. Weshalb man sich wohl auch wirklich nach dem Unterricht hinsetzt und noch Sachen wiederholt oder durchliest. Als Ausgleich gibt es nun aber die Praxisteile, welche echt Spaß machen. Sei es Schlauchkunde, Hydranten setzen, Knoten und Stiche oder Leitern. Das Spektrum ist riesig. Apropos Leitern. Wir haben vor einer Woche mit dem Hakenleitersteigen begonnen. Ein wahrer Spaß, wenn die krassen blauen Flecken am inneren Oberschenkel und Gesäßbereich nicht wären und die Spreißen ihre Liebkosungen mit meinem Oberschenkel unterlassen würden. Ein kleine Heim- OP war von Nöten, um vier dieser Dinger zu entfernen. Kurze Erklärung zur Hakenleiter: Mit ihr kann man von einem Stockwerk/ Balkon in den nächsten darüberliegenden steigen. Die Leiter kann, wenn man auf der Brüstung sitzt, nach oben gezogen und dort wieder eingehakt werden. So entsteht eine theoretisch unendliche Rettungshöhe. Beim Laufbahnabschluss muss dann diese Leiter beherrscht werden und synchron (ja wirklich synchron!) mit drei Kollegen nebeneinander bestiegen werden.
In der Zwischenzeit hatten wir auch unsere erste Atemschutzübung auf der Feuerwache 2 in Eving. Dort findet man eine Atemschutzübungsstrecke, die verdunkelt und beheizt werden kann. Schön im Winter mit seiner Liebsten denkt man, nur schade, dass man dazu Atemschutzmasken tragen und durch Röhren, Öffnungen und Hindernisse steigen muss. Das lässt die romantischen Gedanken eher erkalten. Die erste Übung war zur Gewöhnung an die Maske gedacht und nur mit einem Filter bestückt. Aber auch hier musste man schon wirklich gut schwitzen. Jetzt geht es am Mittwoch los mit der ersten Pressluftatmer- Übung. Bin wirklich gespannt wie anstrengend das dann wird.
Heute war dann noch das Richtfest des neuen Ausbildungszentrums. Auch hier haben 8 Kollegen vom Grundlehrgang und ich beim Auf- und Abbau mitgeholfen. Wir wurden zusammen mit den anderen durch die neuen Räumlichkeiten geführt. Ein super Bau mit vielem Schnick Schnack (Brandhaus, Taucherbecken, Drehleiterübungshalle usw.). Schade nur, dass wir davon nicht mehr viel haben werden, da der Umzug erst gegen Ende unserer Ausbildung statt findet.
Anbei habe ich dieses mal noch eine Gallerie von Bildern aus dem Schul- bzw, Wachleben. Viel Spaß beim anschauen.
Gallerie
wurzelsepp am 14. September 09
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Es zieht an...
Am Montag geht es schon in die vierte Woche. Das heißt ein 1/5 der Grundausbildung ist schon fast geschafft. Unglaublich wie schnell die Zeit vergeht. Und man merkt, dass das Tempo und das Lernpensum massiv zunimmt. Während die ersten beiden Wochen noch ruhiger und mit vielen rechtlichen Themen gespickt waren, sind wir diese Woche schon beim Sprechfunk angelangt.
Hier wurden uns die Grundlagen des Funkens und die Gerätekunde beigebracht. Bei durchschnittlich 28° C in dieser Woche kann man sich mit Sicherheit besseres vorstellen, als 9 Stunden in einem stickigen Klassenzimmer zu sitzen. Die Alternative im Pool den Unterricht abzuhalten wurde uns leider nicht ermöglicht. Dafür war am Dienstag schön gemütliches Schwimmtraining angesagt. Manche haben sich doch wirklich beim abtrocknen einen Sonnenbrand eingefangen ;).
Wahrscheinlich hatte unser Sportlehrer aber nicht unsere Schonung im Sinn, sondern hat, während wir durch die Gegend plantschten, seine mörderischen Laufpläne für Donnerstag niedergeschrieben. Ein paar Worte zu unserem Sportlehrer. Ein absolutes Unikat. Tunesier, früherer Olympiateilnehmer und vom Alter her nicht wirklich einzuschätzen. Nach dem Alter wird übrigens auch nicht gefragt. Wir sind alle so schlau und denken uns unseren Teil, um nicht noch mehr gequält zu werden. Donnerstag war das Highlight der Woche. Mal abgesehen vom Lauftraining, welches Intervalltraining im Stadion beinhaltete. 150m laufen dann 50m sprinten. Ich fand das System anfangs noch recht gut. Da wusste ich allerdings auch noch nicht, dass wir das 50 Min lang machen. Mir tun heute noch etwas die Beine weh. Nach der Frühstückspause wurden wir dann aber auf 11 verschiedene Fahrzeuge gesetzt. Wir hatten an den vorherigen Tagen Kartenkunde als Unterrichtsfach und uns wurden nun Koordinaten über Funk angegeben, zu denen wir fahren sollten. Dort angekommen gab es kleine Aufgaben zu lösen. Eine Art Schnitzeljagd um das Funken und den Umgang mit Karten zu üben. Ich fand es wirklich super, auch wenn es draußen 35 °C und jemand den Einbau der Klimaanlage in unser Auto vergessen hatte. Mein Kollege und ich waren zum Glück null Ortskundig. So haben wir auch etwas von der Stadt gesehen. Mir hat es einiges gebracht. Sogar einen kleinen Ausflug nach Bochum. Etwas unabsichtlich, aber wir haben wieder zurückgefunden :)
Eine Besichtigung des ELW 3 (Einsatzleitwagen) auf der Feuerwache 2 war an diesem Tag auch noch geplant. Ein riesiger LKW mit Sattelauflieger, mit dem man auf jedenfall ein Großschadensereignis koordinieren kann. Ein kleines Bild habe ich mit angeheftet. An Fahrzeugen hat man hier in Dortmund übrigens fast alles, was das Herz begehrt. Vom riesigen Bus/LKW, über Löschfahrzeuge, bis hin zum kleinen, rot lackierten Rasenmäher, dem nur noch das Blaulicht fehlt. Alles in allem ein sehr interessanter und gut durchdachter Tag.
Freitag war dann die erste Abschlussprüfung zum Thema Sprechfunk. Ich denke wir haben alle bestanden, die Noten wird es aber erst am Montag geben. In den nächsten Wochen beginnt nun endlich die richtige Feuerwehrausbildung. Leitern steigen, Schläuche rollen, Hydranten setzen. Wenn ich das nach den nächsten zwei Wochen nicht beherrsche muss etwas schief gelaufen sein.
Noch eine kleine negative Sache. Ich hatte einige Kollegen überredet mit mir am SkyRun teilzunehmen. Einem Wettkampf in Düsseldorf, bei dem man ca. 960 Stufen unter schwerem Atemschutz zurücklegen muss. Die Atemschutzmaske natürlich nicht angelegt. Dies wurde uns leider verboten, auf Grund der Verletzungsgefahr. Natürlich verständlich, denn wer während der Grundausbildung zu lange krank ist hat ein Problem. Allerdings trotzdem schade, hätte gerne mitgemacht.
wurzelsepp am 22. August 09
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Die erste Woche
Wir haben bereits Sonntag und ihr denkt euch bestimmt, warum es bei mir nichts Neues gibt. Ich dachte ich mache einen Rückblick über die ganze Woche. So habe ich dann auch etwas mehr zu schreiben. Nach 7 Wochen Urlaub ging es diesen Montag pünktlichst um 7 Uhr los. Treffpunkt war die Feuerwache 4 im Süden der Stadt. Wir wurden begrüßt und mit einer einführenden Powerpoint Präsentation mit ersten Infos über die Ausbildung und die Berufsfeuerwehr Dortmund gefüttert. Zum Ausbildungsplan kann ich schon mal soviel sagen: Es wird anstrengend. Nicht nur das es täglich fast 9 Std. Unterricht sind, sondern auch die praktischen Übungen und der Sport werden uns mit Sicherheit schlauchen. Sport ist für uns jeden Tag angesetzt. Montag und Mittwoch Ausdauertraining, Dienstag Schwimmen, Donnerstag Leichtathletiktraining und zum krönenden Abschluss am Freitag Rückenschule. Ich bin mal gespannt ob nach solchen Tagen dann überhaupt noch viel mit lernen abends ist.
An den nächsten beiden Tagen wurden die Rettungsdienst "Infizierten" ausgesondert und zum Glück vor der Ersten Hilfe Ausbildung verschont. Wir hatten dafür Geräteeinweisungen der Medizinprodukte. Das EKG lässt ein wenig zu wünschen übrig. Ein altes Vorkriegsmodell von Schiller, das mit Sicherheit aber als gute Deckungsmöglichkeit bei einem randalierenden und alkoholisierten Patienten dient. Natürlich nur wenn man den Prügel auch anheben kann. Dafür sollen aber bald neue EKG' s angeschafft werden.
Mittwoch war bisher das Highlight der Woche. Wir durften zum Flughafen fahren und dort den Intensivhubschrauber begutachten. Gleichzeitig haben wir noch bei der Flughafenfeuerwehr vorbei geschaut, die hier in Dortmund auch zur Hälfte von Beamten gestellt wird. Der Hit war dann die Fahrt im Panther. Einem überdimensionierten Fahrzeug zur schnellen Brandbekämpfung bei einem Flugzeugbrand. Nicht nur, dass alle Löschwasservorrichtungen (ca. 5500 Liter Wasser pro Minute) von Innen gesteuert werden, war beeindruckend, sondern auch die Geschwindigkeit, die dieses Fahrzeug an den Tag legt. Mit 750 PS ist man wirklich flott am Einsatzort.
An den restlichen Tagen bekamen wir unsere Lehrgangsunterlagen und hatten relativ viel Theorie, was sich nächste Woche nochmal fortsetzt. In zwei Wochen steht dann auch schon die erste Prüfung nach dem Sprechfunkerlehrgang an. Auf jedenfall alles irgendwie machbar.
Nun liegt die zweite Woche vor mir, beginnend mit Beamtenrecht am Montag. Ich würde sagen, abwarten und Tee trinken. Kann nur besser werden ;) Anbei eine Gallerie mit Bildern vom Flughafen und dem versprochenen Bild von der Vereidigung.
Gallerie
wurzelsepp am 09. August 09
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Willkommen in Dortmund
Dortmund, den 31.07.09
Seit Dienstag bin ich nun hier in Dortmund. Daniel, ein guter Kumpel, hat mir zum Glück beim Umzug geholfen. Sonst wäre alles nicht so flott von der Hand gegangen. Nach 4,5 Std. Fahrzeit war das Ziel in Dortmund Dorstfeld erreicht.
Geplant war eigentlich am Ankunftstag einen Kleiderschrank zu kaufen und das Zimmer neu zu streichen. Wie sich dann allerdings herausstellte, war die Suche nach einem Kleiderschrank weitaus zeitintensiver als gedacht. So wurde kurzerhand das Streichen des Zimmers "gestrichen". Und da die Wände und das Zimmer im Allgemeinen nicht soo schlecht aussahen, war das auch zu verzeihen.
In der Zwischenzeit sind alle Möbel aufgebaut und auch alles eingerichtet. Mir fehlen noch ein paar Kleinigkeiten (wer braucht schon Kleiderbügel, dachte ich noch beim einpacken meiner Sachen. Jetzt wäre ich froh ich hätte welche), aber die werde ich am Wochenende besorgen.
Eingelebt habe ich mich bisher eigentlich ganz gut. Die WG Mitbewohner sind top und haben mich wunderbar empfangen. Das Navigationsgerät leistet mir noch unschätzbare Dienste im Dortmunder Stadtverkehr, aber ich habe es mir bereits angewöhnt so viel wie möglich ohne zu fahren. Was mich natürlich ab und zu Strecken fahren lässt, bei denen sich jeder Dortmunder an die Stirn fassen würde. Aber da muss man durch.
Gestern war der erste Feuerwehrtermin. Ich musste meine bereits anprobierten Klamotten in Aplerbeck abholen. Wer hätte gedacht das die Kleider einen riesigen Einkaufswagen füllen und mein Auto schier überquillt und eine neue Hinterachse benötigt. Mein Frühsport war damit auch schon abgehakt, da ich vier mal vom Auto in mein Zimmer laufen musste (ich wohne im 3. Stockwerk), um die Kleidung in meinem Zimmer zu verstauen. Dabei hatte ich das Treppenhaus schon Tage zuvor beim Einzug verflucht. Wir werden wohl keine Freunde werden.
Abends trieb es mich dann doch noch hinaus. Ich wollte eine Laufrunde absolvieren und da hier gleich um die Ecke der Revierpark Wischlingen ist, wusste ich wohin ich gehen musste. Und ich muss sagen, zum Laufen ist der Park perfekt. Zwar nich allzu groß, aber man kann verschiedene Runden laufen und somit etwas Abwechslung hinein bringen. Allerdings habe ich auch noch nicht alle Wege bestritten.
Heute war dann der zweite Feuerwehrtermin. Meine Vereidung zum Beamten auf Widerruf und eine kleine Einführung, wie es denn am Montag los geht. Zuvor muss ich mich aber erstmal selbst loben. Ich kann eine Krawatte binden und ein Hemd bügeln hihi. Zwar brauche ich für beides Stunden, aber das Endprodukt lässt sich doch sehen. Ich habe leider kein Foto von mir in Uniform. Das werde ich Montag nachreichen. Denn dummerweise ist mir auf der Hinfahrt zur Vereidigung ein Knopf am Jackett abgesprungen. Wir ihr euch sicherlich denken könnt, heißt das für mich: Nähmaterial kaufen und wieder hinnähen. Ich glaube nach diesen 1,5 Jahren Ausbildung bin ich sowas von gerüstet für einen eigenen Haushalt :D
Zur Vereidigung selbst gibt es eigentlich nicht viel zu sagen. Wir haben eine Urkunde erhalten. Ein paar Gesichter habe ich noch vom Einstellungstest gekannt. Aber ich glaube es ist eine ganz gute Truppe. Genaueres kann ich dann wohl erst nächste Woche sagen. Wir sind insgesamt 17 Leute. Mehr haben es nicht geschafft. 24 wollte die Feuerwehr eigentlich einstellen. Die nächste Einstellungen stehen auch schon für den 01.04.2009 an. Also bewerbt euch, jetzt nachdem das Einstiegsalter auf 38 Jahre gehoben wurde.
Nun gut, soweit die Neuigkeiten aus Dortmund.
wurzelsepp am 31. Juli 09
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Über mich
Der Traumberuf eines kleinen Jungen kann vieles sein. Manche wollen berühmt werden. Manche einmal viel Geld besitzen und wiederum andere wollen Feuerwehrmann werden. Auch wenn dieses Klischee in der Zwischenzeit wohl doch etwas überholt ist, gibt es noch manch kleine Jungs, die sich als Ziel gesetzt haben, einmal bei 400 °C Wärme in völlig verrauchte Wohnungen hinein zu spazieren und das zu retten versuchen, was die hungrigen Flammen noch übrig gelassen haben.
Ganz so würde ich meinen Werdegang nicht beschreiben. Zwar habe ich als kleines Kind gerne gezündelt, aber wer hat das nicht. Den ersten Kontakt mit der Feuerwehr hatte ich während meiner Ausbildung zum Rettungssanitäter und ein Jahr später noch einmal bei der Ausbildung zum Rettungsassistent.
Mein ernstes Interesse kam erst nach reiflichem Überlegen zustande. Da die Aufstiegsmöglichkeiten eines Rettungsassistenten bereits nach der Ausbildung schon fast vollständig ausgeschöpft sind, musste ich mir überlegen, ob ich mein Arbeitsleben mit relativ geringem Gehalt und keinen neuen Zielen fortsetzen wollte. Die Antwort lautete natürlich: Nein!
So kam es zustande, dass ich zum ersten Mal die Ausbildung bei einer Berufsfeuerwehr ins Auge fasste. Nach längerer Informationssuche wusste ich, was zu tun war. Da die Einstellungstests die erste Hürde darstellten, fing ich vor knapp zwei Jahren an, regelmäßig Laufen zu gehen. In der Zwischenzeit kann man das Laufen nicht mehr Hobby nennen. Ich würde es eher als Sucht betiteln. 3 bis 4 mal in der Woche Laufen befriedigt diese Sucht weitestgehend. Und da ich sonst auch nicht gerade der unsportlichste Kerl bin, machte ich mir um den Sporttest keinerlei Sorgen.
Es war aber immer noch eine Frage offen. Würde die Feuerwehrtätigkeit, die ich bei der Berufsfeuerwehr neben dem Rettungsdienst abzuleisten hätte mir auch wirklich Spaß bereiten? Diese Antwort konnte ich nur durch eine Mitgliedschaft in einer Freiwilligen Feuerwehr beantworten. Gesagt, getan. In der Zwischenzeit bin ich seit einem Jahr aktives Mitglied, habe meine Grundausbildung und mein Sprechfunklehrgang hinter mich gebracht und das Baden- Württembergische Leistungsabzeichen in Bronze erfolgreich bestanden. In einigen Einsätzen, darunter der bisher größte Brand in meinem Heimatdorf mit zwei abgebrannten Wohnhäusern, sammelte ich meine ersten Erfahrungen.
Mit diesen Erfahrungen und der unbeschreiblichen Kameradschaft in unserer Feuerwehr war für mich eines klar. Ich will zur Berufsfeuerwehr.
Nach langem Üben und einigen Rückschlägen während den Bewerbungsverfahren ist es nun soweit. 650 Bewerber auf ca. 20 Stellen, ein erfolgreich absolvierter Theorietest und Sporttest, sowie gute Überzeugungsarbeit im Vorstellungsgespräch sind nun Hürden genug gewesen. Ich beginne zum 01.08.2009 meine Ausbildung zum Brandmeisteranwärter bei der Berufsfeuerwehr Dortmund.
Eine spannende Zeit kommt auf mich zu. Nicht nur, dass ich all meine Freunde und Familie zurücklasse, sondern auch eine Ausbildung in einer neuen großen Stadt beginne. Dazu mit einer etwas anderen Mentalität bei den Menschen und vielleicht mit nicht ganz so viel Sonnenschein wie im Schwabenland. Nichtsdestotrotz, es wird Zeit für Veränderungen. Still stehen kann ich in meinem Leben noch lange genug. All meine Erlebnisse während meiner Ausbildung und den ersten Tagen auf den Feuer- und Rettungswachen, sowie die ersten Kontaktversuche mit dem Ruhrgebiet könnt ihr nun ab sofort hier nachlesen. Seid gespannt, denn ich bin es auch!
wurzelsepp am 16. Juni 09
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